zum Inhalt

Antonia Rahofer

Das Interview als künstlerische Praxis

Beginn des PhD-Programms / Start of the PhD-Program​: WS 2011 Betreuung / Supervision: 
Anne von der Heiden  Interviewtechniken kommen nicht nur in unterschiedlichsten Disziplinen und Wissensfeldern zum Einsatz, sondern auch im künstlerischen Feld: Neben der Kunstkritik und Kunstwissenschaft bedienen sich westliche KünstlerInnen im Zusammenhang der Konzeptkunst seit den 1960er Jahren des Interviews als Instrument künstlerischer Praxis. Beginnend mit einer Rekonstruktion der historischen Bewegung dieser performativen Kulturtechnik, liegt der Fokus dieses PhD-Projekts zunächst auf westlicher Videokunst ab den 1990er Jahren und ihrer Aneignung des Interviews. Mein Ziel ist es, diese auf mögliche Schnittstellen in Bezug auf seine Epistemologie und Methodologie als integraler Bestandteil künstlerischer Praxis zu bearbeiten. Wäre es denkbar, das Interview als eine Art 'Relaistechnik' zu betrachten, mit der sich verschiedene Wissensfelder und Erkenntnisprozesse verschalten lassen? Als eine Befragungstechnik, deren Ansprüche an Wissenschaftlichkeit und Potentiale der Fiktionalisierung sich als eine produktive Spannung verstehen lassen, in und mit der sich Politiken der Wahrheit vollziehen? Ausgehend von aktueller kultur- und kunsttheoretischer Theoriebildung provozieren zudem exemplarische künstlerische Interventionen meine wissenschaftliche Reflexion. Im Sinne einer die binären Logiken von Kunst und Wissenschaft unterlaufenden Praxis künstlerischer Forschung wird das forschende Selbst methodisch in den Untersuchungsprozess miteinbezogen. Es spielt mit, schreibt mit, eignet an.