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Unten ist oben – oder ist Oben unten?

Eva Daxl
Bachelorarbeit 2008
Keramik

Die Bachelorabsolventin formte hierfür Ausgüsse, Abflüsse, Kanaldeckel und Abflussrohre mit Porzellan ab. Aus den so entstandenen massiven spiegelbildlichen Porzellanteilen bildet sie ein unkonventionelles, absurdes Kanalsystem, das nur noch schwach an die ursprüngliche Funktionalität erinnert. Eva Daxl: „In meiner Arbeit geht es vor allem darum, das in unserem Alltag nicht Wahrgenommene sichtbar zu machen und ins Bewusstsein zu bringen. Um das zu erreichen, wollte ich das Kanalnetz aber nicht realitätsgetreu abbilden, sondern einen Gegenpol zur Wirklichkeit schaffen und so habe ich das Innere nach außen gekehrt - also nicht das Äußere der Kanalisationsteile, sondern das Innere abgeformt, die Rohre nicht hohl, sondern massiv gestaltet und im Widerspruch zur Realität für die abgeformten Teile das weißeste, reinste und sterilste Material, nämlich Porzellan, verwendet.

Die Installation „Unten ist oben – oder ist Oben unten?“ nimmt viel Raum ein, wirkt wie ein verkehrtes Stück sichtbar gemachte Realität und bietet Raum für weitere philosophische Betrachtungen und Interpretationen. So könnte man die reinen, steril wirkenden keramischen Teile auch als Sinnbild für den hohen Stellenwert den dieses überlebensnotwendigen Systems für die Gesellschaft hat, interpretieren. Schließlich sorgt die Kanalisation dafür, dass wir in hygienischen Verhältnissen leben. Eva Daxl: „Für mich steht außerdem jedes einzelne Teil für einen Zugang in die Kanalisation und zugleich für einen Menschen, der es benutzt.“

Material
Porzellan

Betreuung
Univ. Prof. Dipl. Des. Frank Louis

Mit freundlicher Unterstützung von
Linz AG Abwasser - DI Josef Siligan, Rudolf Matzinger

Datum der Fertigstellung
SS 2008

Zeitraum
WS 2007/08 bis SS 2008