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VORTRAG

Reduce Reuse Recycle - Ressource Architektur

Freitag, 15.11.2013, 18.00 Uhr Lunzerstraße 42, 4020 Linz

Vortrag von Muck Petzet zum Umgang mit Bestandsgebäuden - Projekt „Zum Abriss freigegeben“. Mit ‚Ressource Architektur’ soll der große Wert bewusst gemacht werden, den der bauliche Bestand als Grundlage für die Gestaltung unserer Zukunft darstellt. Großmaßstäbliche Schrumpfungs- und Umlagerungsprozesse müssen gesteuert werden, die großen, ungeliebten Baumassen der Nachkriegszeit stehen zur Bearbeitung an. In einer schrumpfenden Gesellschaft, in der es ein Zuviel an Vorhandenem gibt, muss sich der Berufsstand der Architekten in eine neue Rolle finden: die des Entwicklers von Vorhandenem.
Die in der Bausubstanz gespeicherten Energien und Potenziale – auch die inhaltlichen, ästhetischen, kulturellen, sozialen und historischen – müssen eine Neubewertung erfahren. Ein erfolgreiches Vorbild hierfür könnte die Umwertung von Müll zu wertvollem Rohstoff sein, wie sie der Umweltbewegung mit ihrem international erfolgreichsten Slogan gelungen ist, die 3Rs: Reduce / Reuse / Recycle. Muck Petzet
ist Architekt und war 2012 Generalkommissar des Deutschen Beitrages auf der 13. Architekturbiennale Venedig 2012. Nach dem Studium in München und Berlin war er zunächst bei Herzog &de Meuron in Basel tätig. Seit 1993 führt er ein eigenes Büro in München, seit 2012 in Partnerschaft mit Andreas Ferstl. Seine langjährige praktische und theoretische Beschäftigung mit Umbaustrategien ist Thema des Vortrages. So hat er beispielhafte Umbauten in den schrumpfenden Städten Leinefelde und Hoyerswerda realisiert, aber auch zahlreiche Umnutzungen/Modernisierungen und Renovierungen in und um München. Im Rahmen eines Lehrauftrags an der Hochschule Liechtenstein wurden die Grundlagen zu einer ‚Umbautheorie’ gelegt, die Muck Petzet in zahlreichen Vorträgen und Artikeln weiterentwickelt hat.
Für seine Arbeiten wurden ihm zahlreiche Anerkennungen verliehen, darunter der Deutsche Bauherrenpreis Modernisierung 1999, 2002 und 2007 sowie der Best Architects Award 2009 und 2012.

© Luca Griadini