zum Inhalt
TALK

Scham und Beschämung als Herrschaftsinstrument

11. Jänner 2022, 16.00 Uhr ONLINE via Webex

Die Experimentelle Gestaltung lädt zum Vortrag von Laura Wiesböck. Webex: kuni-linz.webex.com
Meeting-Kennnummer (Zugriffscode): 2731 827 1127
Meeting Passwort: wmMVgtNW98 Scham kann ein vernichtendes Gefühl sein, denn sie setzt an einem sensiblen und existenziellen Punkt des Menschen an: Bei seiner Würde und sozialen Anerkennung. Aus der Soziologie wissen wir, dass Beschämungen dazu dienen, Machtverhältnisse zu Ungunsten der Beschämten herzustellen. Egal ob es um den weiblichen Körper oder Armutsbetroffenheit geht: Ziel ist es, Beschämte in ihrem Selbstwert zu beschädigen und sie "auf ihren Platz zu verweisen" indem sie aufgefordert werden, sich bestimmten Verhaltensregeln und Werten unterzuordnen.
Der Vortrag beschäftigt sich mit der sozialen Funktion von Scham und Beschämungspraktiken als Form von Gewalt, die der Aufrechterhaltung von Macht- und Statusstrukturen dient.
 
Laura Wiesböck ist promovierte Soziologin und Publizistin in Wien.
Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf sozialer Ungleichheit mit Fokus auf Arbeit, Armut und Geschlecht. In der Lehre widmet sie sich darüber hinaus Themen wie Coolness als kulturelle Praxis oder Soziologie der Liebe. In ihrem Buch “In besserer Gesellschaft. Der selbstgerechte Blick auf die Anderen” analysiert sie die menschliche Sehnsucht nach Überlegenheit. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem Theodor-Körner-Preis, dem Bank Austria Forschungspreis, dem Kurt Rothschild Preis, dem Danubius Young Scientist Award und dem Käthe-Leichter-Preis ausgezeichnet. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sie sich für ein gewaltfreies und ökonomisch unabhängiges Leben von Frauen.