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James Dyson Award 2021

Aleksandra Radlak, Absolventin des Studiengangs Industrial Design an der Kunstuniversität Linz, ist mit ihrem Projekt „BO.BY“ Gewinnerin des James Dyson Award 2021 auf nationaler Ebene in Österreich. Frühgeborene haben oft keinen Haut-zu-Haut-Kontakt mit ihren Eltern, was sich negativ auf ihre Gesundheit und Entwicklung auswirkt. Die Projektidee BO.BY von Aleksandra Radlak befasst sich mit dem Schaffen einer haptischen Bindung zwischen Eltern und deren frühgeborenem Kind, welches aus medizinischen Gründen auf einen Inkubator angewiesen ist. BO.BY. besteht aus zwei drahtlos verbundenen Geräten: einem tragbaren Elterngerät und der Babymatratze im Inkubator, auf der der Säugling in der Neugeborenen-Intensivstation liegt. Jedes der Geräte hat Sensoren, die Berührungen, Brustbewegungen und -vibrationen, Herzschlag, Körperwärme oder Geruch erfassen und an das andere Gerät senden. Dank einer solchen Lösung können sowohl die Eltern als auch ihr Frühgeborenes indirekte Berührungen und eine reichhaltige Bindung mit allen Sinnen erleben. Wenn die Mutter das Elterngerät auf ihre Brust legt, bewegt sich der interaktive Teil entsprechend dem Atem des Säuglings und sie kann den Herzschlag ihres Kindes hören. Gleichzeitig werden ihre eigenen Daten gesammelt und an die Matratze übertragen, so dass das im Inkubator liegende Kind über verschiedene Sinne ihre ständige Anwesenheit spüren kann. Aleksandra Radlak: „Ich würde meine Idee gerne mit Eltern und ihren Säuglingen testen, um zu prüfen, ob sich diese Lösung auf die Genesung des Säuglings auswirkt, Stress reduziert und eine Bindung zwischen Eltern und Kind herstellt. Außerdem möchte ich mich auf die Weiterentwicklung der Technologie und der Sensoren im Inneren des Geräts konzentrieren, um ein noch natürlicheres Gefühl zu vermitteln. Der nächste große Schritt wäre für mich die Bewertung von Materialien, die alle Sicherheits- und medizinischen Anforderungen erfüllen. Ich hoffe, dass BO.BY. eines Tages eine Lösung für Eltern sein wird, deren Kind allein im Inkubator liegt und nicht herausgenommen werden kann, damit sie eine Bindung zu ihrem Baby aufbauen können, auch wenn ein direkter Kontakt nicht möglich ist.“ Jury-Sprecher Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, zum Gewinnerprojekt: „BO.BY. verfolgt ein innovatives Konzept, das durch seine sehr gut durchdachte Lösung im Design des Produktes überzeugt. Das Konzept von BO.BY. geht aber noch viel weiter –indem es eine hohe Relevanz in der emotionalen Bindung und sozialen Kompetenz der vorgeschlagenen Lösung schafft. Gerade für die schwierige Phase, in der Babys in der Neonatologie mehr oder weniger isoliert von ihren Müttern sind, bietet BO.BY. hier in mehrfacher Hinsicht eine gute und plausible Lösung, bei der innovative Technik in Verbindung mit gutem Design zum Erfolg und Mehrwert führt.“ Wie geht es weiter?  
Das Gewinnerprojekt BO.BY. und die beiden zweitplatzierten Projekte ajuda und SeedCup beim James Dyson Award in Österreich ziehen nun ebenso wie die Finalisten in den anderen 27 Teilnahmeländern in die internationale Phase des James Dyson Award ein. Die Top 20-Liste auf internationaler Ebene wird am 13. Oktober bekannt gegeben, die internationalen Gewinner am 17. November. www.jamesdysonaward.org www.id-linz.at/projects/master-radlak

© Aleksandra Radlak