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EXHIBITION

Doing What They Do Best

2. Mai bis 5. Juni 2021 Kunstraum Memphis, Untere Donaulände 12, 4020 Linz

Eröffnung: 1. Mai 2021, 12.00 bis 19.00 Uhr Laura Põld, Studierende der Plastischen Konzeptionen/Keramik, zeigt ihre Arbeiten.

Laura Põld mit einem Text von Lou Sheppard


In der Ausstellung setzt sich die estnische Künstlerin Laura Põld mit Landnutzung, Agrarwirtschaft und den sichtbaren Folgen menschlicher Aktivitäten auf die Erdoberfläche auseinander. Als Ausgangspunkt dienen Forschungen der ersten deutsch-baltischen Agrarchemikerin Margarete von Wrangell (1877 – 1932) zu Pflanzenernährung, Dünger und Phosphat im Boden. Gedanken zu Terraforming, Ökologie und Ökonomie verbinden sich in Põlds Arbeiten zu Skulpturen und modellhaften Landschaften.
Sie kombiniert eine Vielzahl von Materialien wie Ton, Garn, Holz, Stahl und gefundene Objekte und bedient sich dabei traditioneller Handwerkstechniken – vom Tischlern bis zur Teppichherstellung. Die Ausstellung wird begleitet von Lou Sheppards Text „Family Matter“, der auf vielen Ebenen mit Põlds Objekten kommuniziert. In präziser, poetischer Sprache umkreist er kreatürliche Bewegungen, menschliche wie wurmartige Verhaltensweisen und materielle Verwandlungen. Er mäandert schlangenlinienförmig vom Regenwurm zum Kompost, vom lebenshungrigen Verschlingen der Nährstoffe hinab durch die Darmwindungen, in den Kreislauf der Wirtschaft – und retour. Von der Entstehung im Schlamm zurück in den Morast. Põld: „Ich bemerke Zyklen im Verhalten der Materialien. Wenn ich mit Textil oder Ton arbeite, muss ich die Eigenheiten des Materials akzeptieren, wir gehen eine Allianz ein. Lou Sheppard hat den Text ‚Family Matter’‚ speziell für diese Ausstellung geschrieben. Viele Schlüsselwörter und Ideen – wie das Motiv der Würmer – haben sich in unseren wöchentlichen Gesprächen herauskristallisiert. Ich lade die Besucher*innen ein, sich mit unserem Gedankenaustausch über die Lebendigkeit aller Materie – und deren Poesie – zu verbinden.“